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Herr Feuerstaak |
Alter Schmiede-Meister |
Michael Kraft |
Schmiede-Geselle |
Anja Kühnhold |
seine Frau (nur 6. Bild) |
Herr Steinharth |
Maurer-Meister |
Frau Steinharth |
Seine Frau |
zwei Kinder |
ihre Kinder |
Wilfried Toll |
Maurer-Lehrling |
Herr Gemeinhardt |
Fleischer-Meister |
Sebastian Brahv |
Fleischer-Lehrling (nur 1. Bild) |
Herr Schleckfein |
Bäckermeister |
Frau Schleckfein |
seine Frau, Bäckerin als Verkäuferin |
Ralf Bäcker |
Bäcker-Lehrling (nur 6. Bild) |
Herr Salzreich |
Hallore, Salzsiedemeister |
Weitere Gesellen und Volk |
2. Bild: In Feld und Wald
Michael Kraft |
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Wolfgang Rausch |
Müller-Geselle |
Friedwart Gottlieb |
Einsiedler oder Mönch |
Felix Sammler |
Kräutersammler |
Elfenchor |
(unsichtbar oder schemenhaft) |
3. Bild: Eine fremde Stadt und 4. Bild: Die fremde Stadt
Michael Kraft |
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Wolfgang Rausch |
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Herr Kühnhold |
Fremder Schmiede-Meister |
Anja Kühnhold |
Seine Tochter |
Herr Brandt |
Gastwirt |
Gäste |
im Gasthaus |
Volk, darunter Markfrauen, 2 Mädchen und 3 Burschen | |
Schausteller und anderes »Fahrendes Volk« (nur 3. Bild) |
5. Bild: In der Heide
Herr Weidner |
Schäfer |
Schafherde | |
Michael Kraft |
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Anja Kühnhold |
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Wolfgang Rausch |
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Bauer |
mit Pferd (lebendig oder als Steckenpferd) |
Inhaltsangaben zu den einzelnen Bildern:
1. Bild: In der Stadt
Blick auf einen Platz in einer Stadt. Auf dem Platz ist ein Brunnen. In den Häusern sieht man viele Handwerker ihre Arbeit verrichten. Es ist Frühling. Morgens. - Da wir in Halle sind, treten auch Halloren auf.
Mit Gedichten und Liedern stellen sich die Handwerker vor.- Bei einem Handwerker stellt sich gerade ein Lehrling vor, der bei ihm lernen will.
Beim Fleischer wird der Lehrling fortgeschickt, um die »Sülzpresse« zu holen; er geht von einem zum anderen, und jeder schickt ihn weiter. Beim Maurer bekommt er einen schweren Sack, den er nur unter großer Mühe zu seinem Meister bringen kann; erschöpft angekommen soll er den Sack öffnen und findet darin gewöhnliche Feldsteine.
Beim Schmied wird gerade der Geselle Michael auf die Wanderschaft geschickt.
Der Maurer hat das Haus bald fertig gemauert und schickt seinen Lehrling aus um die »Giebelspitze« zu holen. So geht er von einem zum andern und keiner will ihm die Giebelspitze geben. So kommt es, dass er verspätet, verzweifelt und mit leeren Händen zu seinem Meister kommt und ihm seinen Misserfolg mitteilt. Der Meister sitzt mit seiner Frau und zwei Kindern am Tisch beim Abendbrot. Alle lachen ihn aus und er weiß nicht warum und erfährt es hier nicht. Anschließend geht der Lehrling ohne zu essen in seine Kammer. Die Mutter singt ein Wiegenlied und bringt die Kinder zu Bett. Das Lied: »Schlaf mein Bübchen...« kann auch auf russisch gesungen werden, falls die Klasse Russisch lernt.
2. Bild: In Feld und Wald
Michael geht in einer weiten Landschaft auf einem Feldweg und singt ein Wanderlied.
Nach dem Lied, während er geht, ertönt seine Musik: »Auf du junger Wandersmann«. Die Bühne verwandelt sich langsam in einen dichten Wald. Kein Weg, kein Pfad führt ihn weiter. Er sucht einen Weg, um weiter zu kommen, der Mut sinkt und die Sonne auch, er weiß nicht wohin in der Nacht. Er geht weiter, bis es dunkel ist, da sieht er ein Feuer, wo Friedwart Gottlieb, ein Einsiedler sitzt.
Die Bühne ist dunkel, nur das Feuer wirft den unruhigen, rötlichen Schein auf die Gesichter. Friedwart Gottlieb erzählt mit ruhiger, beschützender Stimme Michael, woher das Feuer und das Eisen stammen. Aus dem Wald nähert sich Felix Sammler mit einem Korb, der mit Kräutern halb gefüllt ist. Felix ist ein naturverbundener Mensch, der Kräuter für eine Apotheke sammelt. Er ist froh, bei Friedwart Gottlieb ein Nachtlager zu haben und nicht allein sein zu müssen. Sie legen sich schlafen und das Feuer erlischt.
Die Elfen hört man singen. Die Bühne ist dunkel. Der Elfenchor ist unsichtbar oder schattenhaft. Der Mond ist zu sehen, aber er erhellt die Bühne nicht.
Am anderen Morgen gehen Michael und Felix weiter. Felix zeigt Michael Geheimnisse der Pflanzen. Am Waldrand trennen sie sich, Felix sammelt Kräuter, während Michael weiter geht.
Die Bühne verwandelt sich, der Wald verschwindet und mit ihm Felix.
Michael kommt zu einer Straßenkreuzung wo er Wolfgang Rausch, einem Müller-Gesellen begegnet. Zusammen gehen sie zu der Stadt ab.
3. Bild: Eine fremde Stadt
Der Marktplatz in einer fremden Stadt mit Gasthaus und einer Schmiede. Reges und ausgelassenes Stadtleben. Es ist Jahrmarkt.
Diese Szene wird in der Klasse entwickelt. Sie wird aus dem, was die Schüler können und was ihnen einfällt gestaltet. Es treten z.B. Artisten, Wahrsagerin, fahrende Schausteller, Händler und anderes mehr auf. Am Abend kommen die Gesellen und amüsieren sich in dem Stadttrubel. Schausteller zeigen ihre Künste.
Michael zeigt dem Schmiedemeister seinen Wanderbrief und wird aufgenommen. Wolfgang geht in das Gasthaus.
4. Bild: Die fremde Stadt
Einige Zeit später in der selben Stadt. Hin und wieder gehen Menschen über den sonst ruhigen Marktplatz. Wolfgang sitzt vor dem Gasthaus beim Bier und amüsiert sich über die Vorübergehenden. Michael arbeitet beim fremden Meister. Die Arbeit geht gut und er schaut sich die Mädchen an, die vorüber gehen, aber auch des Schmiedes Tochter Anja, die mit ihren Freundinnen auf dem Marktplatz spielt.
Wiederum einige Zeit später. Unter einer Linde. Mädchen und Jungen tanzen miteinander. Am Ende das Tanzes reist sich die Anja los und läuft zu Michael, der gerade aus der Stadt kommt. Michael und Anja gehen den Weg in die Fremde.
5. Bild: In der Heide
Eine freundliche spätsommerliche Heide-Landschaft. Ein Schäfer und seine Schafherde. Michael und Anja begegnen einem Schäfer mit seiner Herde. Nachdem der Schäfer abgegangen ist, tritt Wolfgang auf und sie erzählen, was sie erlebten. Die Gesellen trennen sich, Wolfgang geht einen Bach entlang nach hinten ab.
Ein Reiter kommt vorbei, der sein Pferd führt, statt es zu reitet. Michael beschlägt es. Anja sammelt Blumen und Kräuter und schaut sich in der Heide um. Der Reiter dankt, sitzt auf und reitet fort. Michael sieht in der Ferne die heimatlichen Felder. Sie gehen weiter.
6. Bild: In der Stadt
Die Handwerker stellen sich vor wie im ersten Bild. Auch ein Lehrling stellt sich vor, jetzt beim Bäcker, aber mit den selben Worten und Gesten.
Morgens bei Herrn Steinharth beim Frühstück mit Frau und Kindern. Der Lehrling kommt und alle lachen wieder, jetzt erfährt er warum: Die Giebelspitze, was ist denn das? -
Der Geselle kommt mit seiner zukünftigen Frau von der Wanderung zurück und geht zu seinem alten Meister. Es wird seine Rückkehr und die Hochzeit mit Musik, Tanz und Trinken gefeiert.
Stumme Schlußszene: Danach nimmt Michael den Platz seines Meisters ein und der alte Meister verläßt die Werkstatt, denn sein Nachfolger ist da und er ist alt.
Zur Sprache des Stückes
Die Sprache ist vorwiegend rhythmisch gebunden, meistens in Jamben drei- und vierhebig. Der Endreim tritt nur teilweise auf, vorwiegend in den eingegliederten Gedichten und Liedern. Soweit dem Autor bekannt, wurden auch altertümliche Redewendungen aufgenommen, was teilweise zu einer ungewohnten Sprache führt. Oft zeigen diese Redewendungen die innere Haltung, zum Beispiel zwischen Meister und Lehrling, besser als tausend Worte und Erklärungen.
Worte für den Lehrer
Das Stück wurde für eine 3. Klasse mit 16 Schülern geschrieben. Einzelne Gedichte oder Lieder, die in diesem Spiel vorkommen, kennen die Kinder seit der 2. oder der ersten Hälfte der 3. Klasse, so dass nicht alles neu ist, wenn das Spiel eingeführt wird.
Das Stück hat so viele Rollen, dass alle Kinder in jedem Bild ihre Rolle finden. In größeren Klassen können noch Gesellen die Meister bei der Arbeit unterstützen und im ersten und letzten Bild weitere Handwerker auf die Bühne kommen.
Die beiden Kinder im 1. Bild können auch jüngere Geschwister von Schülern sein.
Im 3. Bild: »Eine fremde Stadt« ist zu Beginn auf dem Marktplatz viel los. Das kann aus dem gestaltet werden, was in der Klasse an akrobatischen, kaufmännischen und anderen Fähigkeiten lebt oder schon zu anderen Anlässen (wie zum Beispiel zu Fasching) geübt worden ist. Die Länge und Vielfalt dieses Teiles wird von der Klasse abhängig sein.
Bühnenbild und Beleuchtung
Durch Requisiten können die meisten Bilder und Handwerke verdeutlicht werden, so dass auf große Bühnenaufbauten verzichtet werden kann (dieses ist besonders deshalb sinnvoll, weil eine 3. Klasse das noch nicht selber durchführen kann). Zum Beispiel das Feld, der Wald und die Heide können durch das Licht und vor allem durch die Lichtfarbe charakterisiert werden. Es sind so keine großen Umbauten nötig.
Die Tages- und Jahreszeiten, die in den Regieanweisungen enthalten sind, können mit der Farbe des Lichtes wiedergegeben werden. Die meisten Bilder sind ein Tageslauf, so dass sich mehrere Tage aneinanderreihen. Nimmt man dabei das Blau der Nacht für die Umbauten, so erreicht man, dass die Handlung nicht durch »Black out« (=alles aus) unterbrochen wird. Die Umbauten sind dann Teil der Handlung.
Wenn die Beleuchtung den Tageszeiten
folgt, ist sie ständig im Wandel und es wird nur wenige Momente
geben, in denen sich die Beleuchtung nicht ändert. Die
Beleuchtung ist also fast immer in Bewegung.